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Kehl ist beim Abwärmeprojekt dabei

Der Gemeinderat hat am Mittwochabend die Beteiligung an dem grenzüberschreitenden Projekt beschlossen – mit mehr als einer halben Million Euro. OB Vetrano spricht von einem „Quantensprung“.

Der Gemeinderat hat am Mittwochabend die Beteiligung der Stadt Kehl an der grenzüberschreitenden Wärmegesellschaft Calorie Kehl-Strasbourg beschlossen – mit rund 530 000 Euro. Bei dem innovativen Projekt soll die Abwärme der Badischen Stahlwerke Kehl für Straßburg genutzt werden.

Die geplante Gesellschaft Calorie Kehl-Strasbourg soll die grenzüberschreitende Leitung bauen und betreiben. Kein Energieversorger, sondern die öffentliche Hand soll dies tun. Beteiligt sind unter anderem die Eurometropole de Strasbourg, die Region Grand Est, das Land Baden-Württemberg und jetzt eben die Stadt Kehl. Letztere mit fast 13 Prozent. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, soll mehr als 24 Millionen Euro in das grenzüberschreitenden Vorhaben, inklusive Rheinunterquerung,  investiert werden. 

Bei dem Vorzeigeprojekt wird in einer ersten Phase die bei den Badischen Stahlwerken anfallende Abwärme, die sonst ungenutzt in der Atmosphäre entweicht, zur Wärmeversorgung Straßburger Haushalte genutzt. Rund 4500 Haushalte profitieren davon. Mittelfristig ist nach Angaben der Stadtverwaltung ein Anschluss Kehler Liegenschaften im Bereich Hafen und dem Zollhof möglich. 

10 000 Tonnen CO2 können durch das Projekt jedes Jahr eingespart werden. Beim Endausbau sind es sogar 20 000 bis 30 000 Tonnen. In das Straßburger Fernwärmenetz werden rund 60 Gigawattstunden Abwärme eingespeist und etwa 20 Gigawattstunden zum Holzpelletwerk in Kehl. Straßburg will bis 2050 komplett mit erneuerbaren Energien und Abwärme heizen. 

Wolfgang Maelger, Sprecher der Grünen-Fraktion im Gemeinderat, sprach von einem„riesigen Fortschritt“ für die Umwelt in der deutsch-französischen Region. Oberbürgermeister Toni Vetrano (CDU) bezeichnete das Projekt als „Quantensprung“ für die Energiewende in Baden-Württemberg. Im Dezember wurde bekannt, dass sich auch das Land am Projekt beteiligt – ebenfalls mit fast 13 Prozent oder mehr als eine halbe Million Euro.

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