Die grenzüberschreitende Wärmegesellschaft „Calorie Kehl-Strasbourg“ wurde gegründet. Kehls Oberbürgermeister Toni Vetrano: „Freue mich sehr über die Beteiligung des Landes.“
Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Kehl beteiligen sich mit gleichen Anteilen an der neu gegründeten deutsch-französischen Wärmegesellschaft. „Calorie Kehl-Strasbourg“ (CKS). Gegründet wurde die Gesellschaft Ende Dezember 2021, um die Abwärme der Badischen Stahlwerke GmbH (BSW) künftig grenzüberschreitend zu nutzen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Kehl.
„Leuchtturmprojekt“
Es ist die erste länderübergreifende Gesellschaft unter baden-württembergischer Beteiligung. Sich als Land an der CKS zu beteiligen, geht auf einen Beschluss des Ministerrats zurück. Der Beteiligung der Stadt Kehl hat der Gemeinderat zugestimmt, gibt die Stadtverwaltung Kehl weiter bekannt. „Ich freue mich sehr, dass wir dieses
Leuchtturmprojekt im Bereich der Energiewende gemeinsam mit dem Land und der Eurométropolede Strasbourg realisieren können“, erklärt Oberbürgermeister Toni Vetrano.
Sobald es die Corona-Situation erlaube, wolle man die Gründung der Wärmegesellschaft mit einem offiziellen grenzüberschreitenden Akt würdigen. In der ersten Phase des Projekts werden vor allem Haushalte in Straßburg mit der Abwärme der BSW versorgt, „in einer zweiten Phase werden Teile der Kehler Kernstadt angeschlossen – zum Beispiel die Bebauung auf dem ehemaligen Zollhofareal“, ergänzt Toni Vetrano die Pressemitteilung des Landes vom Freitag.
4,5 Kilometer lange Trasse
Darin heißt es weiter: „Die Wärme, die in den BSW in Kehl erzeugt wird, soll in Zukunft nicht nur für die Stahlproduktion dienen, sondern auch über die Landesgrenze hinweg in die Fernwärmenetze von Straßburg eingespeist werden. Zu einem kleinen Teil wird auch Kehl bedient. Auf diese Weise können fossile Energiequellen ersetzt und die Fernwärmeversorgung klimaneutraler gestaltet werden. In der ersten Ausbaustufe können bis zu 80 Gigawattstunden Wärme bereitgestellt werden – genug um rund 7000 Haushalte zu versorgen. Etwa 20000 Tonnen CO 2 pro Jahr werden dadurch vermieden. Die 4,5 Kilometer lange Trasse, inklusive der geplanten Unterquerung des Rheins, soll bis zur Heizperiode im Winter 2025 /2026 fertiggestellt werden.“